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30.07.2012

Praxisolympiade

Dieser Tage schauen die sportbegeisterten Menschen zu den olympischen Spielen nach London, wo sich die besten Sportler der Welt messen.  Es wird wieder Siege und Niederlagen, Tränen der Freude und der Entäuschung geben und wieder lassen sich allgemein gültige Prinzipien des Erfolgs studieren. Diese Prinzipien sollten Sie kennen, um sie für den Erfolg Ihrer Praxis zu nutzen.
 
Was wollen Sie erreichen?
Auf diese Frage hat jede Sportlerin und jeder Sportler eine Antwort, die sich an den persönlichen Leistungen und Ansprüchen orientiert. Für den einen heißt es, eine neue persönliche Bestleistung zu erreichen, für die andere ist nur die Goldmedallie der Maßstab. Einig sind sich alle darin, dass das Ziel sehr konkret benannt wird, also nicht „Ich will erfolgreich sein“, sondern es wird sehr genau formuliert, worin der Erfolg denn bestehen soll, ins Ziel kommen, persönliche Bestleistung, Europarekord oder Goldmedallie. Und nun die Fragen an Sie: Was wollen Sie ganz persönlich mit Ihrer ärztlichen oder zahnärztlichen Tätigkeit erreichen? Wann sind Sie aus Ihrer Sicht erfolgreich?

Diese Fragen haben es durchaus in sich und sind sicherlich nicht ganz so einfach zu beantworten, wie die Frage nach dem Ziel der Athleten. Und doch ist es wichtig sie zu beantworten. Denn wie heißt es so schön auf einem Motivationsposter: „Als sie das Ziel aus den Augen verloren, verdoppelten sie die Anstrengungen“. Und das lässt sich vermeiden.

Trainingsphase
Wenn das Ziel konkret formuliert ist, stellt sich als nächstes die Frage, wie es erreicht werden kann. Dazu ist zunächst ein Leistungstest erforderlich. Für Sportler heißt das anhand wissenschaftlicher Analysen festzustellen, wie es etwa um ihre Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit bestellt ist. Für Sie als Praxisinhaber heißt es, sich einen Überblick über Ihre Patienten, die Praxisorganisation und die betriebswirtschaftlichen Daten zu verschaffen:

Wer kommt zu Ihnen und warum?
Wie ist die Auslastung Ihrer Praxis?
Wie funktionieren die alltäglichen Arbeitsabläufe?
Macht Ihnen Ihre Arbeit Spaß?
Wie ist das Betriebsklima in Ihrer Praxis?
Stehen Aufwand und Gewinn in einem angemessenen Verhältnis?

Je nach Ergebnis des Leistungstests, wird dann ein individueller Trainingsplan erstellt und die Leistungsfähigkeit mit dem Blick auf das Ziel aus- und aufgebaut.

In dieser Phase fließt der Schweiß. An der körperlichen Fitness, der Technik und Taktik wird gearbeitet. Hier gibt es Höhe und Tiefen, Verletzungen und Rückschläge, aber auch positive Veränderungen und Etappensiege. Nicht anders ist das in Ihrer Praxis. Wachstum und Veränderungen sind ohne Aktivität nicht zu erreichen und es liegt an Ihnen, Ihre Leistung zu beurteilen, einen Trainingsplan aufzustellen und auf Ihr Ziel hinzuarbeiten.

Motivation
Und nun kommt die Motivation ins Spiel. Denn wenn es im Training gerade nicht so vorangeht, die Muskeln schmerzen, die Koordination der Bewegung nicht so gelingt wie sie soll und auch der Trainer mehr meckert als aufbaut, dann sollten Athlet und Athletin wissen, warum sie sich Tag für Tag auf den Trainingsplatz begeben. Warum wollen sie ihre persönliche Leistung stetig verbessern? Warum wollen sie die Goldmedaille gewinnen? Gar nicht so selten hört man dann die Antwort: „Ich habe schon als Kind davon geträumt, eine Goldmedallie zu gewinnen.“ Und wovon träumen Sie? Weshalb sind Sie Inhaberin oder Inhaber einer Praxis? Machen Sie sich bewusst, weshalb Sie das tun, was Sie tun. Es wird Ihnen helfen, schwierige Situationen zu meistern.

Herausforderungen annehmen
Schließlich heißt es, die selbst gesteckte Herausforderung anzunehmen - Sieg oder Niederlage? Manchmal muss man für den Erfolg Risiken eingehen oder scheinbare Grenzen überwinden. Auch in Ihrer Praxis werden Sie vergleichbare Situationen kennen. Doch nur, wenn man die Herausforderungen annimmt, kann sich dieses wunderbare Gefühl einstellen, dass entsteht, wenn man den Gipfel erklommen hat. Alle Anstrengungen und Qualen sind dann plötzlich vergessen. Euphorie und Freunde machen sich breit. Die Erkenntnis, dass sich die Arbeit gelohnt hat, setzt sich durch.

Es ist aber auch möglich, dass man scheitert und das selbst gewählte Ziel nicht erreicht. Dann heißt es, die Enttäuschung zu verarbeiten und zu analysieren, aus welchen Gründen das Ziel nicht erreicht werden konnte. Hierbei geht es neben der Suche nach Fehlern auch darum, die positiven Seiten dieses verlorenen Wettkampfes zu sehen und zu würdigen, damit man die Herausforderung beim nächsten Mal besser meistern kann.

Erfolge feiern
Feiern auch Sie Ihre Erfolge. Das ist natürlich nur möglich, wenn Sie zuvor genau festgelegt haben, was der Erfolg für Sie ist. Machen Sie sich bewusst, was Sie geleistet haben und teilen Sie Ihre Freude mit Ihrem Team. Gerade das Anerkennen der eigenen Leistung und/oder der des Praxisteams geht in der Routine der täglichen Arbeit gerne mal verloren. Dabei ist es ein wichtiger Baustein im beruflichen Alltag. Denn mal ehrlich, Anerkennung tut einfach gut und wer steht nicht gerne auf dem Siegertreppchen?!

Ihre
Petra Müller-Lüddecke
Rechtsanwältin. Mediatorin. Coach   





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